Gute Gründe für Australien

Faszinierend: die Tierwelt

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Die Fauna auf dem australischen Kontinent ist unvergleichlich und vielseitig. Eine solch unberührte Natur ist in Europa kaum noch zu finden! Deshalb ist wohl jeder berührt, wenn er das erste Mal ein Känguruh in freier Wildbahn erlebt oder einen Koalabären im Dickicht eines hohen Baumes entdeckt. Doch auch merkwürdige Echsen, farbenfrohe Vogelarten und erstaunlich große Insekten werden dir schnell das Gefühl geben, eine andere Welt betreten zu haben.

Locker: die australische Laid Back-Mentalität

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Australier sind bekannt für ihre freundliche, lockere Art und ihren entspannten Lebensstil. Vielleicht liegt es an dem fast immer sonnigen Wetter und der an vielen Orten unmittelbaren Nähe zum Ozean? Wie auch immer: Lass dich von der guten Laune der Aussies und ihrem Optimismus anstecken und finde Freunde fürs Leben - auf der anderen Seite der Erdkugel!

Überraschend: Schule kann Spaß machen!

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Für die meisten Jugendlichen in Deutschland ist der Schulbsuch bestenfalls ein notwendiges Übel. Man trifft seine Freunde, und auch das ein oder andere Schulfach ist ganz nett. In Australien wirst du gleich am ersten Schultag erleben, dass Schule wirklich Spaß machen kann! Du betrittst ein modernes Gebäude, in dem alle mit dem Tragen ihrer Schuluniform zeigen, dass sie gern dazugehören. Die Unterrichtsfächer sind praktisch ausgerichtet und werden durch moderne Ausstattung und mediale Unterstützung richtig interessant. Die Lehrer pflegen ein persönliches, herzliches Verhältnis zu ihren Schülern. Ein High School-Aufenthalt in Australien wird deine Sicht auf das Thema Schule komplett auf den Kopf stellen!

Entdecke die vielen sympathischen Gesichter Australiens

Das Land und seine Regionen - sechs Bundesstaaten und zwei Territorien.

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Für viele ist überraschend, wie groß Australien ist. Zwar handelt es sich um den kleinsten Kontinent der Erde, aber immerhin um das sechstgrößte Land! Damit ist es größer als alle europäischen Länder zusammen. Mit zwei Personen pro Quadratkilometer verfügt Australien über die geringste Einwohnerdichte der Welt. Australien setzt sich aus sechs Bundesstaaten und zwei Territorien zusammen.

Jede Menge los in Victoria

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Der Bundesstaat Victoria liegt im Südosten des Kontinents, seine Hauptstadt ist die Metropole Melbourne. Unzählige Sehenswürdigkeiten und Events machen die Stadt an der Südküste zum Touristenmagneten. Hier in der Gegend leben die meisten der mehr als fünf Millionen Einwohner, sodass der zweitkleinste Staat die zweithöchste Einwohnerdichte des Landes aufweist. Neben unendlichen Sandstränden hat Victoria außerdem historische Goldgräbersiedlungen zu bieten. Obwohl sich hier die weltgrößten Braunkohlevorkommen befinden, spielt Bergbau eine eher untergeordnete Rolle. Auf Phillip Island leben Zwergpinguine, die jeden Morgen massenweise von ihren Behausungen ins Meer watscheln, um den Tag mit Fischfang zu verbringen. Ein einmaliges Naturschauspiel, dem jährlich 3,5 Millionen Menschen beiwohnen. Übrigens: Der Schauspieler Liam Hemsworth ist auf Phillip Island aufgewachsen.

Gegensätze ziehen sich an: New South Wales und Australian Capital Territory

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Nördlich von Victoria liegt New South Wales, ein Staat der Kontraste. Hier legte James Cook im Jahr 1770 an, und da ihn die Landschaft dort an Süd-Wales erinnerte, wurde die Gegend danach benannt. New South Wales ist der bevölkerungsreichste Staat des Landes und verfügt mit Sydney über eine der bedeutendsten Metropolen der Erde. Die fünf-Millionen-Stadt liegt an der Ostküste des Pazifiks, genauer gesagt am natürlichen Hafen Port Jackson. Selbst wenn man Sydney nur kurz besucht – das weltberühmte, charakteristische Sydney Opera House und die Sydney Harbor Bridge sollte man gesehen haben. Bei Surfern sind besonders die beiden Strände Bondi Beach und Manly Beach beliebt. Westlich der Stadt erstrecken sich die Blue Mountains, ein gefragtes Ausflugsgebiet für Wanderer. Weiter im Inland befindet sich, etwas unscheinbar und ab vom Schuss, Australiens Hauptstadt Canberra. Hierbei handelt es sich um eine Planstadt, die nicht mit der Zeit gewachsen ist, sondern am Reißbrett entstanden ist. Die Stadt gehört nicht zu New South Wales, sondern bildet als Enklave einen eigenen Staat: Australian Capital Territory. Indem man Canberra Anfang des 20. Jahrhundets zur Hauptstadt ernannte, ging man Konflikten zwischen den konkurrierenden Städten Sydney und Melbourne aus dem Weg. Darüber hinaus hat New South Wales ein Skigebiet, den höchsten Berg des australischen Festlandes sowie den zweitgrößten Fluss Australiens, den Murray River, zu bieten.

Faszinierende Unterwasserwelt und spektakuläre Strände: Queensland

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Das nordöstlich gelegene Queensland vereint einige der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten des Landes, allen voran das weltberühmte Great Barrier Reef, das sich über 2.300 Kilometer parallel zur Küste erstreckt. Tausende Korallen-, Fisch- und Schwammarten leben hier, genauso wie die meisten der weltweit vorkommenden Meeresschildkrötenarten sowie Seekühe und Wale. Ein Schnorchel- oder Tauchausflug im Great Barrier Reef ist für jeden interessierten Australien-Besucher ein unvergessliches Erlebnis. Ebenfalls sehenswert ist Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt. Hier erwarten die Besucher farbenfrohe Sandformationen und Dünen, kristallklare Seen und die für die Insel typischen Dingos, eine Art Wildhund. In den tropischen Regenwäldern kann man unter anderem den Wallaman-Wasserfall bewundern, den mit fast 300 Metern höchsten Einzelwasserfall Australiens. Brisbane, die Hauptstadt des Sunshine States Queensland, ist eine eher junge Stadt, in der die Hälfte der Queenslander lebt und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten nachgeht. Auch bei Austauschschülern ist Brisbane beliebt, schließlich gibt es hier in der Gegend auch viele attraktive High Schools.

Unberührte Natur in South Australia

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Westlich von Victoria liegt South Australia. Der wasserreiche Süden weist ein mediterranes Klima auf und ist von Weinanbaugebieten geprägt, während das trockene Landesinnere Wüsten mit Salzseen zu bieten hat. Dazwischen ziehen sich malerische Gebirgszüge. Hier zeigt sich mal wieder, wie kontrastreich Australien ist! Adelaide, die Hauptstadt von South Australia, wirkt trotz ihrer Einwohnerzahl von ca. 1,3 Mio. zwar eher überschaubar, ist dafür aber umso bekannter für ihre Festivalkultur. Musikfans können hier das ganze Jahr über ihrer Leidenschaft nachgehen, aber auch wichtige Sportereignisse finden hier regelmäßig statt. Entlang der Limestone Coast können Austauschschülerinnen und -schüler Tropfsteinhöhlen oder den schönen Ort Mount Gambier mit seinem Vulkan, den merkwürdig anmutenden Sink Holes (Schlucklöchern in der Erde) und vor allem dem seinem Namen alle Ehre machenden Blue Lake besichtigen. South Australia ist als einzige australische Region von freien Siedlern aufgebaut worden, worauf die Südaustralier viel Wert legen. Außerdem findet man überall deutsche Spuren: Besonders das Örtchen Hahndorf in den Adelaide Hills ist einen Besuch wert, wenn man mal Heimweh nach Kuckucksuhren und deutscher Volksmusik bekommen sollte. Auch Kangaroo Island muss erwähnt werden, denn hier tummeln sich unter anderem Seelöwen, Koalas, Schnabeltiere und natürlich Kängurus. Die Insel ist von Adelaide aus per Kurzflug erreichbar.

Heimat des Ayers Rock: Northern Territory

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Genau über South Australia liegt das dünn besiedelte Northern Territory – gerade einmal 0,18 Einwohner kommen auf einen Quadratkilometer, wobei etwa ein Drittel der Bevölkerung Aborigines sind – der höchste Anteil im australischen Vergleich. Weite Teile des Gebiets bestehen aus Flach- oder Tafelland. Neben Rinderzucht und einigen Bodenschätzen lebt das Teritorium vor allem vom Tourismus, denn auf diesem Grund und Boden findet sich das Wahrzeichen Australiens: Der Uluru oder auch Ayers Rock genannt, eine charakteristische Gesteinsformation, die sich aus dem Flachland erhebt und je nach Sonnenstand flammendrot zu leuchten scheint. Den lokalen Aborigines ist der Berg heilig. Doch auch weitere Sehenswürdigkeiten wie der Kings Canyon oder der Kakadu-Nationalpark ziehen viele Touristen an. Alice Springs, die einzige nennenswerte Stadt des "Red Centre", ist vielleicht kein architektonischer oder erlebnisreicher Höhepunkt einer Australienreise, aber doch Ausgangspunkt vieler erstaunlicher Sehenswürdigkeiten im Outback.

Go West: Perth und Western Australia

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Den gesamten Westen des Kontinents macht der Bundesstaat Western Australia aus. Die Gegend ist, im Gegensatz zum eher touristisch geprägten Osten, noch recht unberührt vom großen Ansturm, obwohl auch Western Australia eine vielfältige Landschaft, attraktive Tauchgebiete und Tierbeobachungsstätten zu bieten hat. So können Delfine und Meeresschildkröten in ihrem natürlichen Habitat betrachtet werden. Ein besonderes Phänomen sind die Stromatolithen an der Shark Bay, steinerne Ablagerungen von Bakterien. Die allermeisten dieser Gesteinsfunde sind viele Millionen Jahre alte, tote Fossilien, doch der Bakterienstamm an der Shark Bay lebt aufgrund fehlender natürlicher Feinde noch. Skurrile Gesteinsformationen bilden auch die Pinnacles im Nambung-Nationalpark. Die Pink Lakes sind ebenfalls einen Ausflug wert – allerdings kann man die in verschiedenen Rosatönen schimmernden Gewässer nur vom Flugzeug aus bestaunen. Western Australias Hauptstadt ist Perth und kann mit attraktiven, teilweise ursprüngliches Buschland beherbergenden Grünflächen punkten. Auch Segelfans und Kulturinteressierte kommen in der größten Stadt im Westen des Kontinents auf ihre Kosten. Ein Tagesausflug nach Rottnest Island lohnt sich ebenfalls – hier kann man die niedlichen Quokkas beobachten.

Tasmanien - Insel der Naturparks und Heimat des „Tasmanian Devil“

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240 Kilometer südlich von Victoria liegt die Insel Tasmanien, der wohl eigenwilligste und ursprünglichste Bundesstaat Australiens. Mehr als ein Drittel seiner Fläche sind Nationalparks, die, besonders im Westen, zumeist bergig sind. Deshalb und wegen der heftigen Westwinde ist es hier wesentlich kühler und rauher als im meist sonnigen Osten der Insel. Landschaftliche Highlights gibt es viele, genau wie Gegenden, in die bis heute noch kein Mensch seinen Fuß gesetzt hat. Wenn auf dem australischen Festland viele endemische Tier- und Pflanzenarten zu finden sind, so gilt das für Tasmanien umso mehr: Über zweihundert Pflanzen kommen ausschließlich hier vor, genau wie der berühmte Tasmanische Teufel. Auch fast alle hier ansässigen Vogelarten findet man nirgendwo sonst auf der Welt. In der Hauptstadt Hobart ist besonders das Tasmanian Museum and Art Gallery sehenswert, denn hier werden unter Anderem die wenigen Spuren der durch Europäer ausgerotteten tasmanischen Ureinwohner aufbewahrt.

Unglaublich vielfältig

Natur und Umwelt

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Australiens Landschaften, Flora und Fauna sind so überwältigend vielfältig, dass ein paar Sätze nicht einmal im Ansatz ausreichen. Trotzdem wollen wir hier versuchen, einen Eindruck von der phantastischen Tier- und Pflanzenwelt des Roten Kontinents zu vermitteln.

Landschaften

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Die Küstengebiete bestehen fast rundherum aus fruchtbaren Landstrichen, in denen Wein und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse angebaut werden. Die meisten Städte befinden sich ebenfalls in Meeresnähe. Im Inland erwarten einen Regenwälder, steppenartiges Grasland und Sandwüsten, mehrheitlich in flachen Ebenen. Es gibt nur wenige Gebirgszüge, allen voran die Great Deviding Range im Osten des Kontinents. Auch das mit Abstand größte Korallenriff der Erde, das Great Barrier Reef, kann als eine der erstaunlichen Landschaftsformen Australiens mitgezählt werden – wenn auch unterirdisch. Überall gibt es außergewöhnliche Steinsformationen, beeindruckende Wasserfälle oder mystische Wälder zu entdecken – die Vielfalt ist einfach endlos.

Pflanzen

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Über 90 Prozent aller australischen Pflanzenarten kommen ausschließlich hier vor; sie sind also endemisch. In den Regenwäldern sorgen Lianen und uralte Farne für Dschungel-Feeling, und in den Küstengebieten bilden unterschiedliche Baum- und Straucharten riesige Mangrovenwälder, ein Ökosystem, das typisch für tropische Sumpfgebiete und an starke Gezeiten angepasst ist. Außerdem gibt es Eukalyptuswälder, die in der Nähe von Sydney bläuliche Dämpfe ausströmen und dadurch den Blue Mountains ihren Namen gaben.

Tiere

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Kängurus, Koalas und Emus – das sind die wohl berühmtesten Vertreter der australischen Fauna. Doch es gibt noch mehr faszinierende Lebewesen, die nur auf dem Roten Kontinent vorkommen. Dazu gehören etwa die skurrilen Schnabeltiere, die einzigen noch vorkommenden eierlegenden Säugetiere weltweit. Sie leben an Uferböschungen und ernähren sich von Würmern und anderen kleinen Wasserbewohnern. Zu den typisch australischen Beuteltieren gehören die Wombats, Kängurus und das vielleicht putzigste Tier der Welt – der Koalabär. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Jungen sehr früh auf die Welt bringen und so lange am Körper mit sich umhertragen, bis sie selbständig überlebensfähig sind. Interessant sind auch die Meerestiere vor den Küsten Australiens, zum Beispiel der Dugong, ein seltsam aussehender, vegetarisch lebender Meeressäuger. Doch es gibt auch unzählige Vogel-, Reptilien- und Insektenarten in Australien, von denen einige, vor allem Spinnen und Schlangen, nicht ungefährlich für unbedarfte Touristen sind.

Goldgräberstimmung und Entdeckerspirit

Geschichte, Politik, Wirtschaft

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Vor 50.000 bis 60.000 Jahren besiedelten erstmals Menschen, die aus dem heutigen Indonesien eingewandert waren, den Kontinent Australien. Einige Forscher gehen aufgrund von Erbgut-Untersuchungen davon aus, dass es immer wieder Einwanderungswellen aus Indien, Neuguinea und den Phillipinen gab. Heutzutage werden die Völker, die hauptsächlich an der Ostküste, aber auch im Red Centre lebten, mit dem Begriff Aborigines oder Aboriginal People zusammengefasst. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zwischen den indigenen Stämmen beträchtliche Unterschiede gab und gibt. Im Jahre 1606 entdeckte der Portugiese Louis Vaez de Torres als erster Europäer den Kontinent. Obwohl noch weitere Seefahrer australischen Boden betraten, schien es keinem von ihnen einzufallen, Besitzansprüche an die Region zu stellen, bis James Cook 1770 in der Nähe des heutigen Sydney ankerte und Ostaustralien für die britische Krone in Besitz nahm. Kurz darauf begann das erste von mehreren dunklen Kapiteln in der Geschichte der Besiedlung Australiens durch Europäer: Im Jahre 1788 wurden erstmals englische Sträflinge dorthin deportiert. Nur durch die – mehr oder weniger freiwillige – Hilfe der Ureinwohner gelang es ihnen, sich selbst zu versorgen. Einige Stämme steckten sich mit eingeschleppten Krankheiten an und starben fast aus. Während dieser ersten Jahrzehnte wurden Kolonien gegründet und somit das Land durch die Europäer in Besitz genommen, was dem Verständnis der Aboriginals von Mensch und Natur widersprach. Als im Jahr 1850 Gold gefunden wurde, wanderten immer mehr Europäer, Amerikaner und Chinesen ein, um sich an australischen Bodenschätzen zu bereichern. Die Kolonien erhielten zwar nach und nach Selbstverantwortung, wurden aber von England regiert. 1901, kurz nach ersten bedeutenden Streiks der Arbeiterbewegung, taten sich die Kolonien zu einem australischen Staatenbund zusammen. 1931 trat Australien dem Commonwealth of Nations bei und kämpfte in den Weltkriegen an der Seite Großbritanniens. In den 1960er und -70er Jahren gewannen die von den Einwanderern unterdrückten Aborigines an Einfluss und erkämpften sich unter anderem das Wahlrecht und die Abschaffung diskriminierender Gesetze. Außerdem sorgten weitere Einwanderer aus aller Welt für einen wirtschaftlichen Aufschwung. In den weltweiten Fokus rückte Australien, als Sydney die Olympischen Spiele im Jahr 2000 erfolgreich ausrichtete.

Jahrtausendealte Kultur

Das Land der Aborigines

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Die Kultur der australischen Ureinwohner ist wahrscheinlich die älteste heute noch gepflegte Kultur der Welt. Genau genommen handelt es sich aber um viele unterschiedliche Kulturen, denn unter dem Begriff Aboriginals werden mehrere Sprachgruppen zusammengezählt, die, je nach Region, unterschiedliche Sitten, Lebens- und Nahrungsgewohnheiten haben. An den Küsten wurden lange Zeit Fische gezüchtet und feste Wohnhäuser bewohnt. Andere Stämme fuhren zur See oder lebten im Inland entlang der Flüsse als Jagdnomaden. Ihnen gemein ist jedoch zum Einen die Schriftlosigkeit, zum Anderen die Auffassung darüber, wie die Welt entstanden ist: Schöpfungswesen schufen vor langer Zeit, in der Traumzeit, die Welt und vertrauten den ebenfalls von ihnen geschaffenen Menschen das Land an. Der Begriff Traumzeit beschreibt aber auch eine Art Paralleluniversum, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vereint. Moralvorstellungen, Lebensentscheidungen, Beziehungen – all das wird bei den Aborigines von den Regeln und Vorgaben der Traumzeit bestimmt. Im Mittelpunkt dieser spirituellen Vorstellung steht dabei kein göttliches Wesen, sondern das Land, die Natur. Aboriginies empfinden den Menschen somit als einen Teil ihrer Umwelt, nicht als "Krönung der Schöpfung". Dieses Selbstverständnis und die Tatsache, dass die Aboriginals über keine Schriftsprache verfügten, wurde von den europäischen Kolonialisten ausgenutzt. Sie vereinnahmten fruchtbare Ländereien, verdrängten und unterdrückten die Aborigines jahrhundertelang. Erst seit kurzem wird den Riten und Rechten der Ureinwohner wieder mehr Bedeutung beigemessen – auch aus wirtschaftlichen Gründen, denn das Kunsthandwerk der Aborigines ist bei Australien-Touristen beliebt und sichert vielen ein Auskommen. Leider schaffen nicht alle den Balance-Akt, ihre alte Lebensweise im modernen, von Europäern geprägten Australien einzubetten. Doch die Regierung und verschiedene Organisationen engagieren sich dafür, die Selbstwirksamkeit und die Lebensqualität der Aboriginals zu verbessern.

Neben der Kultur der Aborigines ist der Lebensstil in Australien inzwischen auch von vielen anderen mitgeprägt, besonders der britischen. Königin Elisabeth die Zweite ist australisches Staatsoberhaupt und Englisch die mit Abstand geläufigste Sprache. Es herrscht Linksverkehr, und auch bei den Mahlzeiten werden Austauschschüler den Einfluss des britischen Mutterlandes erkennen. Aufgrund der vielen Einwanderer aus Asien, den USA und verschiedenen europäischen Ländern gibt es, besonders in den größeren Städten, eine große multikulturelle Vielfalt.

Tipp 1: Bei den australischen Ureinwohnern ist es üblich, dass nach ihrem Tod alle Spuren, zum Beispiel ihre Kleidung oder Wertgegenstände, vernichtet werden. Traditionell lebende Aborigines solltest du deshalb nicht ohne ihre Erlaubnis fotografieren.

Tipp 2: Vermeide es, Europäischstämmige auf Australiens Vergangenheit als Sträflingskolonie anzusprechen. Wer will schon damit konfrontiert werden, dass die eigenen Vorfahren möglicherweise Schwerkriminelle waren? Gerade deutsche Austauschschülerinnen und -schüler können ein Lied davon singen, wie unangenehm es ist, auf bestimmte Kapitel der Geschichte angesprochen zu werden.

Tipp 3: Ein weiteres Tabuthema ist das schwierige Verhältnis zu den indigenen Völkern Australiens. Einerseits wurde ihren Vorfahren durch die europäischen Siedler in der Vergangenheit viel Leid angetan und auch heute noch sind sie in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Andererseits sind einige noch immer praktizierte Bräuche der Aboriginals unvereinbar mit dem australischen Gesetz und gängigen moralischen Vorstellungen. Die Probleme sind komplex und die Fronten teilweise verhärtet. Außenstehende sollten sich nicht anmaßen, ein Urteil darüber zu fällen oder sogar Tipps zum gegenseitigen Umgang zu geben.

 Unbegrenzte Möglichkeiten

Freizeit wird hier großgeschrieben!

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Die Freizeitmöglichkeiten sind in einem solch facettenreichen Land unzählbar und abwechslungsreich. Australier verbringen gern Zeit in der Natur. Je nach Region bieten sich Camping-Ausflüge und Wanderungen durch die unterschiedlichsten Landschaftsformen an. In den Küstengebieten reiht sich oft ein attraktiver Strand an den nächsten – hier werden Wasserratten, Taucher und Surfer auf jeden Fall glücklich. Gerade Surfen entspricht dem Lifestyle der jungen Generation. Auch Gastschülerinnen und -schüler sollten es mal ausprobieren und den Triumph genießen, den man verspürt, wenn einen die Wellen das erste Mal nicht vom Brett stoßen.

Die Aussies veranstalten gern Barbecues ("Barbies") im eigenen Garten oder am Strand. Hauptsache, man genießt gemeinsam mit Familie, Freunden und Nachbarn ein paar Steaks und Burger! Darüber hinaus sind viele Australier absolut verrückt danach, Sportevents zu verfolgen, allen voran Rugby, Australian Football und Cricket. Dank des fast immer sonnigen Wetters können diese und andere Sportarten wie Golf oder Hockey das ganze Jahr hindurch an der frischen Luft betrieben und verfolgt werden.

Multikulti auf dem Teller

Das Essen in Australien

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Das Speisenangebot in Australien ist so vielfältig wie die multikulturelle Bevölkerung. Neben britischen Einflüssen (Meat Pies, Roasted Lamb) findet man auch mediterrane und asiatisch angehauchte Gerichte. Auf dem sonnigen Kontinent gedeihen Früchte wie Bananen, Mangos und Avocados wunderbar, und auch traditionelle Lebensmittel der Aborigines (Samen, Feigen, Blüten) werden inzwischen in die moderne Küche einbezogen – typische Beispiele hierfür sind die aus Australien stammende Macadamia-Nuss und das Limonenblatt. Aber am liebsten ist dem Aussie sein Barbecue: Rind-, Lamm- oder zu besonderen Anlässen auch mal Känguruhfleisch vom Grill, in den Küstenregionen auch Fisch und Red Snapper. Dazu gibt es leckere Dips und Salate.

Was du auf jeden Fall mal probiert haben solltest, ist Pawlowa, eine Art Baisertorte mit Sahne und Früchten, die in Australien einem Nationalgericht gleichkommt und sehr beliebt ist. An Vegemite, dem typisch australischen Brotaufstrich, der aus Hefeextrakt gewonnen wird und herb-salzig nach Brühe schmeckt, scheiden sich dagegen die Geister.

Höher als bei uns

Die Lebenshaltungskosten

So weit entfernt von Ländern, aus denen man importieren kann, sind Lebensmittel und andere Produkte in Australien recht teuer. Die Preise für Milch, Brot, Gemüse und Obst beispielsweise sind oft doppelt so hoch wie in Deutschland. Insbesondere Produkte, die nicht in Australien hergestellt werden, sind richtig teuer: Denk daran, wenn du mit deinen Gasteltern einkaufen bist und spontan Lust auf europäische Süßigkeiten bekommst. Auch Mieten sind höher als in Deutschland, sodass gerade Städter eher kleine Unterfünfte haben und auch der Platz für Gäste beschränkt ist. Insofern ist es nicht unüblich, dass sich dort Geschwister oder ggf. auch mal zwei Austauschschüler ein Zimmer bei einer Gastfamilie teilen.

Feste feiern

Die nationalen Feiertage

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1. Januar: New Year’s Day
26. Januar: Australia Day: Am australischen Nationalfeiertag wird die Ankunft der "First Fleet" auf dem australischen Kontinent gefeiert, was im Jahr 1788 an diesem Tag stattfand. Fällt der Feiertag auf ein Wochenende, hat man am darauffolgenden Montag frei.
Ostern: Good Friday/Saturday: In Australien sind nicht nur Karfreitag und Ostermontag gesetzliche Feiertage, sondern auch der Karsamstag.
25. April: ANZAC Day: An diesem Tag gedenken die Australier den im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Australier, Neuseeländer und Tongaer verloren am 25. April 1914 tausende Männer bei der Schlacht von Gallipoli. Heutzutage finden an diesem Feiertag Militärparaden statt, die im Fernsehen übertragen werden.
Queens Birthday: Je nach Bundesstaat variiert der Tag im Jahr, an dem der Geburtstag der Queen, dem australischen Staatsoberhaupt, begangen wird.
25. Dezember: Christmas Day
26. Dezember: Boxing Day

Lust auf ein „Barbie“?

Sprache und Kommunikation

"G'day mate!" - So lautet die typische Begrüßung, an der man einen Aussie erkennt. Deutsche Austauschschülerinnen und -schüler sind zumeist das amerikanische oder britische Englisch gewöhnt und müssen sich in den Aussie-Slang erst einmal reinhören. Doch nach einigen Tagen hat man sich an die Satzmelodie, die auch bei Aussagen an Fragen erinnert, und die vielen Abkürzungen gewöhnt. Typische Beispiele sind "barbie" für "barbecue" oder "Brissie" für "Brisbane".

Neben Englisch werden auch die vielen Sprachen der Einwanderer sowie, seltener, die Sprachen der indigenen Bevölkerung gesprochen. So haben ein Viertel aller Einwohner Australiens eine andere Muttersprache als Englisch. Besonders asiatische Sprachen wie Japanisch, Koreanisch, Mandarin und Indonesisch sind häufig vertreten und können an vielen High Schools erlernt werden.

Flott und sicher unterwegs

Die Transportmittel

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Die Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist in den größeren Städten sehr gut. In Melbourne oder Sydney ist das Bus-, Bahn- und Fährnetz so gut ausgebaut, dass Jugendliche alle möglichen Malls, Museen, Cafés oder Strände selbstständig erreichen können. Auch mit dem Fahrrad lassen sich die Städte erobern, aber beachte dabei die Helmpflicht für alle.

In der Provinz ist man auf Autos angewiesen, doch keine Sorge: Australische Gasteltern wissen, dass Austauschschüler, wie andere Jugendliche auch, ab und zu einen "ride" benötigen. Manche Nationalparks und andere Sehenswürdigkeiten kann man übrigens nur mit touristischen Bustouren erreichen, wenn man keine Lust auf einen Tagesmarsch zu Fuß hat. Doch viele Schulen organisieren für ihre Internationals Trips zu den beliebtesten Zielen. Melde dich rechtzeitg dafür an!

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